Die Internationalisierung des Wohlfahrtsstaates. Globalisierung, Solidaritat und soziale Klassen

Der klassische Wohlfahrtsstaat beruhte auf dem Prinzip der sozialen Schließung. Erst durch territoriale Grenzziehung und mitgliedschaftliche Exklusivität konnte der Wohlfahrtsstaat zum größten institutionalisierten „Umverteilungsverband“ (C. Offe) werden. Unter den Bedingungen der nationalgesellschaftlichen Öffnung stellt nun sich die Frage, wie es um die wohlfahrtsstaatliche Solidarität bestellt ist? Wie wirken Migration und ökonomische Globalisierung bezüglich der Unterstützung für staatliche Umverteilung? Kommt es zu einem „welfare backlash“ oder zu größerer Unterstützung für den Wohlfahrtsstaat? Welche neuen Konfliktlinien entstehen und wie positionieren sich unterschiedliche soziale Klassen? Der Vortrag präsentiert und diskutiert relevante Befunde im Hinblick auf die Frage, ob der auf solidarische Ressourcen angewiesene Wohlfahrtsstaat globalisierungskompatibel ist.