Soziale Grenzziehungen und soziales Handeln
Veranstaltungsort: U4-120
Der Weg von Heterogenitäten zu Ungleichheiten führt häufig über soziale Grenzziehungen. Seit einiger Zeit formiert sich eine Soziologie sozialer Grenzziehungen, deren theoretisches Versprechen darin besteht, einen einheitlichen Zugang zu scheinbar disparaten Phänomenen in unterschiedlichen empirischen Forschungsfeldern zu bieten. Der Vortrag geht diesem Versprechen nach, indem er zwei zunächst völlig unabhängige Studien vor dem Hintergrund der Grenzziehungsperspektive präsentiert. In der ersten Studie geht es um die Rettung von Juden im Zweiten Weltkrieg und damit um die Frage, wie solidarisches Handeln über eine soziale Grenze hinweg möglich ist, die unter Einsatz extremer politischer und kollektiver Gewalt überwacht wird. Die zweite Studie untersucht experimentell, ob ethnische Minderheiten gegenwärtig in einem regionalen deutschen Wohnungsmarkt diskriminiert werden bzw. anhand welcher Merkmale soziale Grenzen gezogen werden. Der Vortrag schließt mit allgemeinen Anmerkungen zum Potential einer handlungstheoretisch fundierten Analyse sozialer Grenzziehungen.
Anhang | Größe |
---|---|
Kolloquium_SFB_882_07.11.12.pdf | 167.66 KB |